Non-finito als Topos der Moderne
Christiane Wohlrab
Auguste Rodins Marmorskulpturen markieren eine Schwelle von der ge-schlossenen Formensprache des 19. Jahrhunderts hin zur fragmentarischen, offenen Form der Moderne. Ihrem hybriden Charakter zwischen Vorläufigem und Finalem, klassischem Material und skizzenhafter Ausführung wird ein traditioneller, auf Endgültigkeit ausgerichteter Werkbegriff nicht mehr gerecht. Rodin etabliert das Non-finito als eigenständige ästhetische Kategorie. Als sei der Werkprozess unterbrochen worden, entsteht der Eindruck des Auftauchens oder Zurücksinkens der artikulierten Form in den grob bossierten Block. Die undefinierten Flächen werden zu Platzhaltern für jeweils neu zu bestimmende Inhalte, die eine traditionelle Ikonographie kompensieren. Diesen vermeintlich peripheren Zonen widmet sich die Studie, die erstmals Entstehungsbedingungen, die kunsttheoretische und künstlerische Rezeption des Non-finito diskutiert.
Ano:
2016
Editora:
Brill Fink
Idioma:
german
Páginas:
385
ISBN 10:
3770559851
ISBN 13:
9783770559855
Arquivo:
PDF, 33.29 MB
IPFS:
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german, 2016